Chronik

Wie alles begann...

Drei Jahre nach Gründung des SGF wurde, auf Antrag des Schützenbruders Herbert Oertel, in der Vorstandssitzung am 23. April 1955 der Spielmannszug ins Leben gerufen.

Nachdem die ersten Instrumente gekauft wurden, konnte mit dem Üben auf dem Hofe Flögemann begonnen werden. Die Ausbildung der Spielleute -es waren im Gründungsjahr 34 junge Männer-, die sich dem Spielmannszug verschrieben, übernahm Wilhelm Hilge.

Schon ein Jahr später konnte sich die “Junge Truppe” der Öffentlichkeit zeigen. Dies war Ansporn genug, das Niveau der jungen Spielleute durch intensives Üben so weit zu steigern, dass man schon bald die nähere und weitere Umgebung bereiste, an Wettstreiten teilnahm, und von anderen Schützenvereinen zu deren Veranstaltungen verpflichtet wurde.

Pfingsten 1956 bereits wagte sich der Spielmannszug an die schwere Aufgabe, selbst einen Wettstreit auszurichten, bei dem die Friedenauer neben zahlreichen inländischen Spielmannszügen auch viele Musikzüge aus dem benachbarten Holland begrüßen konnten.

Im Laufe der Jahre erfolgte bald ein Wandel in der Struktur des Friedenauer Spielmannszuges. Nicht nur dadurch, daß die Verantwortung der Stabführung auf die Spielleute Hans Täuber, Horst Kohsow und dann wieder auf Wilhelm Hilge überging, sondern auch dadurch, daß erstmals Mädchen im Spielmannszug aufgenommen wurden. Dieser Versuch, den Kreis der Spielleute auch auf das “Zarte Geschlecht” zu erweitern, fand allgemein großen Anklang und ermunterte den Spielmannszug gleichzeitig, im Jahre 1967 die “Aktion Jugendliche im Spielmannszug” zu starten. Ergebnis dieser Aktion:

Über 40 Kinder mit Interesse an SpielmannsMusik konnten aufgenommen werden. In dieser Zeit wurden dem Ausbilder W. Hilge, seinem Sohn und auch den anderen älteren Spielleuten vieles abverlangt. Galt es ja nicht nur den Jugendlichen das Spielen mit kleiner und großer Trommel, mit Pfeife, Lyra, Becken und Signalhorn beizubringen, auch mußten sie erst einmal richtig in Formation laufen lernen. Bei all diesen Bemühungen wurde allerdings nicht vergessen, sich um freundschaftliche Beziehungen mit anderen Musikzügen weit über die Stadt und Landesgrenze hinaus, zu kümmern. So begann zum Beispiel im Jahre 1967 die noch heute andauernde enge Freundschaft mit dem Fanfarenzug Oberstadt Schwelm.

1968 übergab Wilhelm Hilge das Amt des Tambourmajors dem Leiter des Spielmannszuges Lothar Hilge, dem auch gleichzeitig die Geschäfte des Ausbilders von seinem Vater übertragen wurden.

Bald schon zeichnete sich ein neuer Trend im Spielmannszug ab. Neben der umfangreichen Marschmusik wurden jetzt auch bekannte Schlager und Volkslieder eingeübt. Die Begeisterung der Mädchen und Jungen für die moderne Spielmannsmusik wuchs und mit ihr auch das spielerische Können. Man war wieder so weit, nach der ersten Veranstaltung des Jahres 1956, eine zweite im Jahre 1969 auszurichten.

1971 holte der Spielmannszug mit den “Burgsteinfurter Musiktagen” zum großen Schlag aus. 2500 Musiker in Burgsteinfurt zu wissen, war für die Friedenauer ein toller Erfolg.

1976 folgte die zweite Großveranstaltung, die “Steinfurter Musiktage”. Obwohl die Resonanz nicht so groß war wie 1971, werden die Spielleute unseres Spielmannszuges den Fünfjahresturnus der “Steinfurter Musiktage” erstmal beibehalten.